This is the German translation of the Travel and Culture Substack post, Bavarian Bier Gardens.
Es gibt eine Menge Gründe, das Oktoberfest nicht zu mögen.
Sie haben das richtig gelesen.
Meine herrlich zynische deutsche Cousine, die nur drei Häuserblocks von der Münchner Wiesn entfernt wohnt, hat dafür gesorgt, dass es mir nicht gefallen würde. Sie liebt Bayern und kann jeden Berggipfel in den deutschen Alpen benennen. Aber die Touristenattraktionen kann sie nicht ausstehen. Für sie ist das größte Volksfest der Welt nichts anderes als eine jährliche Flutwelle von Betrunkenen, die ihre Nachbarschaft überschwemmt.
Als ich sie in einem September vor etwa dreißig Jahren aus den Vereinigten Staaten besuchte, zeigte sie mir das Oktoberfest aus der Sicht eines Münchners.
Der Kotzhügel, oder Kotzhügel
In der Absicht, mir den denkbar schlechtesten ersten Eindruck vom Oktoberfest zu vermitteln, führte mich meine Cousine zu einem weniger stark frequentierten Eingang. Wir bogen um eine Ecke und sahen einen laufenden Brunnen, in den drei Männer urinierten. „Was zum §%&* ist das?“ fragte ich.
„Hier ist dein Oktoberfest!“, kicherte sie. „Die Männer sind so betrunken, dass sie die Toiletten nicht mehr finden und einfach hier reinpinkeln. Der Brunnen ist ein Freiluftpissoir.“
Und dann ist da noch der Kotzhügel am westlichen Ende der Wiesn, nördlich der Bavaria-Statue. Die Leute unterschätzen die Stärke des Festbiers, das speziell für dieses Fest gebraut wird (6 % Alkohol, mehr als üblich, und nur als Maß oder Liter verkauft). Jede Nacht trinken Dutzende von Besuchern, bis ihnen übel wird. Wieder einmal finden sie die Toiletten nicht rechtzeitig und lassen alles im Freien auf dem Hügel aus. Oft werden sie dort auch ohnmächtig. Die Deutschen nennen diese Besucher Bierleichen. (Übrigens: Fotografieren Sie die kotzenden Betrunkenen oder Bierleichen nicht als Andenken an Ihren Oktoberfestbesuch; das verstößt in Deutschland gegen das Recht auf Privatsphäre).
Es ist auch schwer, einen Platz in einem Bierzelt zu bekommen. Sie richten sich an große Unternehmen. Man kann nur Blöcke von zehn oder mehr Plätzen reservieren, und die Unternehmen sichern sich die Reservierungen schon Monate im Voraus. Hinzu kommen die Menschenmassen. Und die Preise für das Essen. Ein Liter Bier kostet im Jahr 2024 zwischen 13,60 und 15,30 Euro ($15-$17 USD).
Wenn Ihnen ein Abend auf dem Oktoberfest also das Gefühl gibt, dass es einmal reicht, gehen Sie stattdessen in einen Biergarten und überlassen Sie das Oktoberfest den Touristen. Das macht meine Cousine auch.
Bayerische Biergärten: Eine besondere Rasse
Bayerische Biergärten haben eine einzigartige Tradition. Es ist erlaubt, sein eigenes Essen mitzubringen. Die Geschichte dieser Tradition ist so alt wie das Oktoberfest selbst und geht auf dieselbe Königsfamilie zurück.
Das Oktoberfest begann im Jahr 1810 als öffentliche Feier anlässlich der Hochzeit von Prinz Ludwig I. mit Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen. Es war so beliebt, dass das Königspaar es jedes Jahr wiederholte.
Zwei Jahre später erteilte Ludwigs Vater, König Maximilian I. Joseph, den Münchner Brauern das Recht, Bier direkt aus ihren Gärkellern zu verkaufen. Aber es gab einen Haken: Sie durften keine Lebensmittel verkaufen. Die Brauer ermunterten ihre Gäste, mehr Bier zu kaufen, indem sie Tische aufstellten und ihnen erlaubten, ihr eigenes Essen mitzubringen. Je länger die Kunden verweilten und aßen, so die Überlegung, desto wahrscheinlicher war es, dass sie ein weiteres Bier kauften. Die bayerischen Biergärten waren geboren.
Diese Tradition wird heute in vielen Münchner Biergärten fortgesetzt. Die Sitzplätze im Freien sind in zwei Bereiche unterteilt, einen mit voller Bewirtung und einen mit Selbstbedienung, in den man sein eigenes Essen mitbringen kann. Die Selbstbedienungsbereiche sind mit Schildern mit der Aufschrift „Selbstbedienung“ oder „SB“ gekennzeichnet und verfügen über verschiedene Arten von Tischen und Stühlen. In den Bereichen mit Vollbedienung gibt es kleinere, schönere Tische und Stühle mit Rückenlehnen, und manchmal sind die Tische mit Tischdecken ausgestattet. In der Selbstbedienung gibt es längere Tische und einfache Bänke (Festzeltgarnitur oder Biergartengarnitur). Die Tische dort sind immer blank, es sei denn, ein Gast hat seine eigene Tischdecke mitgebracht. In diesem Bereich können Sie an einem Tresen ein Bier bestellen und es an Ihren Tisch zurückbringen.
Diese Tische und Bänke sind typisch für den Bereich der Selbstbedienung in bayerischen Biergärten. Bierzeltgarnitur von Congerdesign, Pixabay Content License.
Hier sieht man den Unterschied in der Art der Bestuhlung in bayerischen Biergärten. Die Sitzplätze im Vordergrund sind für die Vollbedienung, die hinteren für die Selbstbedienung, bei der man sein eigenes Essen mitbringen kann. Bild: Ann Marie Ackermann
Versuchen Sie nicht, Ihr eigenes Essen außerhalb Bayerns mitzubringen, wo es diese Tradition nicht gibt. Auch in Bayern sollten Sie sich erkundigen, ob der Biergarten eine Selbstbedienung anbietet. Viele haben einen, aber nicht alle. Allerdings ist die Selbstbedienung in bayerischen Biergärten so beliebt, dass eine Website alle Biergärten auflistet, in denen Sie Ihr eigenes Essen mitbringen können (unsere zahlenden Substack-Abonnenten erhalten den Link).
Ein bayerischer Biergarten in der Nähe des Oktoberfestes
Wenn Sie sich auf der Theresienwiese wiederfinden und Ihnen der Trubel der Prinzentradition zu viel wird, gibt es einen Biergarten, das Wirtshaus am Bavariapark, in Laufnähe. Dort wird die ruhigere Tradition des Königs zelebriert. Gehen Sie stattdessen dorthin. Das Wirtshaus lädt nämlich ausdrücklich auch Gäste ein, die in den Bierzelten des Oktoberfestes keinen Platz mehr finden.
Gehen Sie auf dem Festgelände in Richtung Westen zur Bavaria-Statue. Hier ist eine Karte der Wiesn (Achtung: Westen ist auf dieser Karte oben) und eine, die das Wirtshaus anbietet, um den Weg dorthin zu zeigen. Verlassen Sie die Wiesn bei P13, gleich nördlich oder rechts vom Standbild. Sie kommen an einer Ampel auf der Straße Theresienhöhe heraus, gleich gegenüber dem Hotel Augustine. Überqueren Sie die Straße und lassen Sie das Hotel auf der rechten Seite liegen. Sie sind jetzt nur noch etwa 100 m vom Biergarten entfernt. Gehen Sie rechts bzw. nördlich des Hotels herum. Sie befinden sich nun auf einer breiten Fußgängerzone. Hinter dem Hotel befindet sich das Wirtshaus und ein hoher Maibaum mit blau-weißen Streifen markiert den Eingang zum Biergarten. Wenn die Allee in einen Platz mit einer großen Schneckenstatue mündet, sind Sie schon ein bisschen zu weit gegangen. Die Adresse lautet Theresienhöhe 15 und liegt direkt nördlich des Bavaria-Parks. Gehen Sie hinein, und der Biergarten befindet sich zu Ihrer Rechten unter den Kastanienbäumen. Der Selbstbedienungsbereich befindet sich ganz rechts.
Das Wirtshaus bietet eine englischsprachige Speisekarte und eine Reihe von Getränken an, darunter alkoholfreie Biere, Limonaden und kinderfreundliche Getränke. Ausgeschenkt wird Bier aus dem Augustiner Bräu, der ältesten unabhängigen Brauerei Münchens. Die 1328 gegründete Brauerei nutzt das Wasser ihres eigenen, 250 m tiefen Brunnens und stellt ihr Malz in ihrer eigenen historischen Mälzerei her. Im Selbstbedienungsbereich können Sie Weißbier, helles Bier und ein alkoholfreies Bier kaufen.
Vielleicht treffen wir uns ja im Biergarten?
Prost!
Waren Sie schon einmal in einem bayerischen Biergarten? Wenn ja, kommentieren Sie bitte und erzählen Sie uns von Ihren Erfahrungen.
Übersetzt mit Unterstützung von DeepL.com